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Sukkot und Simchat Tora

  • Autorenbild: jerusalemgang
    jerusalemgang
  • 20. Okt. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Dez. 2021

Und weiter ging es mit dem jüdischen Feiermonat September: Als nächstes stand das einwöchige Sukkotfest bzw. Laubhüttenfest an, welches traditionell fünf Tage nach Yom Kippur gefeiert wird (in diesem Jahr vom 20. bis zum 27. September). An Yom Kippur selbst wird bereits der erste Nagel für den Bau der Sukka – der Laubhütte – gesetzt.

Beim Laubhüttenfest erinnern sich die Juden daran, wie ihre Vorfahren 40 Jahre durch die Wüste wandern mussten, bevor sie in das gelobte Land Kanaan einziehen durften. Gefeiert wird dieses Fest, indem gläubige Juden sich eine Sukka auf den Balkon oder in den Garten bauen und dann für die gesamte Zeit des Sukkotfestes darin essen und schlafen. Das Dach der Hütte besteht aus Ästen und Zweigen und man muss nach dem fertigen Bau noch den Sternenhimmel sehen können. Grund dafür ist, dass man das Gefühl der Heimatlosigkeit ohne ein festes Dach über dem Kopf, welches die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung erfahren hatten, so besser nachvollziehen kann.

Für uns machte sich Sukkot zunächst vor allem in der veränderten Stadtszenerie von Jerusalem bemerkbar: In den Tagen vor und während des Laubhüttenfestes konnte man an jeder Straßenecke eine Sukka entdecken – eine davon nur ein paar Meter von unserer Haustüre entfernt.

Sukka in der Nähe der Erlöserkirche

Trotz dessen, dass die Sukkot (Plural von Sukka) doch relativ lange standen, gewöhnten wir uns nicht wirklich an ihren Anblick und wir wiesen uns immer wieder gegenseitig darauf hin, wenn wir eine entdeckten. Besonders die Sukkot auf den Balkonen der Hochhäuser waren immer wieder ein „Schau mal, da oben ist auch eine Sukka!“ wert.


Sukkot auf Balkonen

Außerdem hörten wir (Lea und Andrea) an einem der ersten Tage des Sukkotfestes, als wir gerade dabei waren, den Turm der Erlöserkirche zu putzen (mehr zu unserem Arbeitsalltag folgt noch), ziemlich laut die Feiergesänge der Juden. Eigentlich gingen wir zunächst davon aus, dass wir leider nicht viel mehr von Sukkot mitbekommen würden als durch die Laubhütten in der Stadt und die Feiergesänge, doch glücklicherweise war dem dann nicht so. Dank unserer Connections, die wir auf der Nordexkursion gemacht hatten, wurden wir (Lea und Andrea) am Abend des 25. Septembers zu der Sukkotfeier eines messianischen Juden eingeladen. Dieser heißt Simon und ist ein Freund von Luciana und Aaron. Zusammen mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und ihrem kleinen Welpen verbrachten wir einen schönen Abend in ihrer festlich dekorierten Sukka.


Simons Sukka

Da sie im obersten Stockwerk eines Hochhauses wohnen, konnte man sogar ganz getreu des jüdischen Gesetzes den Nachthimmel durch das Dach sehen. Bevor wir aber zu Tee und Keksen übergingen, zeigte Simon uns noch das typische Ritual zu Sukkot: Nach dem Singen einiger jüdischer Gebete schwenkt man den „Lulav“. Der Lulav ist der typische Feststrauß, der aus einem Palmzweig, Myrtenzweigen, Bachweidenzweigen und dem „Etrog“ besteht. Der Etrog ist eine quittenähnliche Zitrusfrucht und wird in der linken Hand gehalten, während der Rest des Feststraußes sich in der rechten Hand befindet.


Etrog

Zusammen mit dem Etrog wird dieser Strauß zunächst in Richtung Osten, dann nach Süden, Westen und Norden und schließlich nach oben und unten geschwenkt, wobei uns die Hintergründe zu diesem Brauch zugegebenermaßen nicht so ganz klar geworden sind (vielleicht hilft Google weiter 😉). Wir alle durften den Lulav einmal halten und Aaron durfte ihn sogar schwenken und so die Zeremonie durchführen. Diese Erfahrung war wirklich sehr spannend und wir sind froh, dass wir sie dank Aaron, Luciana und Simon bzw. dank seiner Familie machen konnten.


Lea mit Lulav und Etrog

An Sukkot schließen sich direkt die zwei Feiertage des „Simchat Tora“-Festes an. Sie dienen dazu, sich daran zu erinnern, wie Gott dem Volk Israel das jüdische Gesetz (die Tora) schenkte. Außerdem wird in den Synagogen der jährliche Lesezyklus der Tora abgeschlossen und wieder von vorne begonnen. Das Einzige, was wir von diesem eher unbekannten Fest mitbekamen, waren die sehr lauten Gesänge der Juden am Dienstagmorgen (28.09.) direkt vor unserer Kirche (siehe Video).

So endete für uns der ereignisreiche und spannende Festemonat September und wir sind uns sehr sicher, dass er uns für immer in Erinnerung bleiben wird!

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